20 Jahre Haft sind 20 Jahre zu viel

Am 2. Januar 2004 entführten und verhafteten ecuadorianische und kolumbianische Streitkräfte auf Befehl der US-Regierung und der CIA den kolumbianischen Revolutionär Simon Trinidad, Mitglied der FARC-EP und auch unter seinem Namen Ricardo Palmera bekannt. 20 Jahre Festnahme und Haft sind 20 Jahre zu viel. Das muss sich sofort ändern, und die Bedingungen sich für den Revolutionär und politischen Gefangenen Simón Trinidad in den USA und Kolumbien für seine Freiheit einzusetzen, sind besser denn je.

Simón Trinidad, der seit 1987 Mitglied der revolutionären Organisation FARC-EP war, ist ein führender Denker und Friedensvermittler. In dieser Rolle wurden Simón Trinidad und die Friedensbemühungen der FARC-EP von der US-Regierung und der rechten kolumbianischen Oligarchie regelmäßig sabotiert. Wie kommt es, dass ein kolumbianischer Revolutionär, der in seinem eigenen Land für sein Volk kämpfte, in den USA vor Gericht steht? Nach vier Scheinprozessen wurde Simón Trinidad zu 60 Jahren Isolationshaft im Hochsicherheitsgefängnis in Florence, Colorado, verurteilt.

Während Simón Trinidad unter repressiven „Sonderverwaltungsmaßnahmen“ in Colorado schmachtete, wurde der kolumbianische Friedensprozess an ihm vorbeigeführt und 2016 ratifiziert. Dies geschah, obwohl internationale Solidaritätsaktivisten und die FARC-EP die Freilassung Trinidads forderten, um Kolumbien bei dem schwierigen Friedensprozess zu helfen. Die kolumbianischen Friedensvereinbarungen führten zur Einrichtung eines Sondergerichts, der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP). Nun fordern die JEP-Gerichte die US-Regierung auf, Simón Trinidad die Teilnahme zu ermöglichen. Die JEP will Simón Trinidad befragen, um Klarheit, Wahrheit und Gerechtigkeit zu schaffen.

Die politische Landschaft in Kolumbien hat sich gewandelt, da ein fortschrittlicher, ehemaliger Guerillero und ehemaliger Gefangener im Amt ist. Präsident Gustavo Petro zeigt Initiative und Unabhängigkeit. Petros Außenminister, ein Konservativer, ist genau die richtige Person, um die US-Regierung unter Präsident Joe Biden um die Rückführung von Simón Trinidad nach Kolumbien zu bitten. Das ist ein guter Schritt, um den anhaltenden Kampf für den Frieden voranzutreiben. In dieser Situation befindet sich die Bewegung und internationale Kampagne zur Freilassung von Simón Trinidad.

Doch auch wenn die Chancen besser denn je stehen, der Kampf muss weitergeführt werden und sich für Simón Trinidad auf allen Ebenen eingesetzt werden. Wir müssen uns weiterhin organisieren und die kolumbianischen Forderungen nach der Rückführung von Simón Trinidad unterstützen und Druck auf die US-Regierung ausüben, damit sie dem nachkommt. Bis heute hat die JEP noch keine Antwort von der US-Regierung erhalten, seit sie im März 2023 zum ersten Mal mitgeteilt hat, dass sie Simón Trinidad verhören will.

Möge das Jahr 2024 das letzte Jahr der US-Gefangenschaft für Simón Trinidad sein!