Simón Trinidad soll vor der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP) in Kolumbien aussagen. In der Aussage soll es um die Praxis der Entführungen der FARC gehen. So wünscht es sich das kolumbianische Gremium, dass sie in einem Brief an das US-Justizministerium sendete. Simón Trinidad, mit bürgerlichen Namen Ovidio Ricardo Palmera Pineda, muss eine zweifelhafte Gefängnisstrafe von 60 Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Florence in Colorado verbüßen.
In ihrem Brief fordert die JEP das Justizministerium der Vereinigten Staaten auf, auf ein Rechtshilfeersuchen zu antworten, welches sie im März dieses Jahres an diese Einrichtung gerichtet hatte und in dem sie darum bat, Simón Trinidad zu befragen. Dieser Brief wurde nicht beantwortet. Schon seit dem Friedensabkommen 2016 zwischen der FARC und der kolumbianischen Regierung gibt es internationale Initiativen, die Simón in der Sondergerichtsbarkeit sehen wollen.
Die Initiativen wollen vor allem die persönliche Teilnahme von Simón Trinidad in Kolumbien. Immerhin ist er ein angesehener ehemaliger Guerillero und hat viel zur Aufarbeitung des Konfliktes beizutragen. Bisher ist er nicht in den Friedensprozess integriert gewesen, kann also nicht in den Status von Amnestie und Freilassung kommen. Die US-Regierungen weigerten sich bisher, Simón als Teil des international anerkannten und prämierten Friedensabkommens zu akzeptieren.
Bereits im März dieses Jahr forderte der ehemalige Guerillaführer selbst in einem Brief die Regierung von Gustavo Petro auf, sich für ihn einzusetzen, um an der JEP teilzunehmen und somit am Friedensprozess in Kolumbien teilzunehmen. „Ich habe versucht, vor der JEP zu erscheinen, weil ich wusste, dass es in unserem Land ein integrales System von Wahrheit, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und Nichtwiederholung gibt“, sagte Simón Trinidad. Wir stehen an seiner Seite, die internationale Solidarität mit Simón wird nicht leise: Freiheit für Simón Trinidad!