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Viele Briefe schreiben an Simón Trinidad heißt Solidarität mit Simón Trinidad

Der Fall Simón Trinidad

Die Inhaftierung von Simón Trinidad, auch unter dem bürgerlichen Namen als Ricardo Palmera bekannt, ist eine direkte Folge der US-Intervention im kolumbianischen Bürgerkrieg. Als Mitglied der FARC-EP, die im Jahr 1964 gegründet wurde und der Simón Trinidad in den 1980er Jahren beitrat, kämpfte er für ein besseres und gerechteres Kolumbien, ohne ausländische Intervention. Als Professor im Bereich der Wirtschaftswissenschaften kannte er die politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen im Land sehr genau. Ursächlich für seinen Eintritt in die Guerilla war der systematische politische Mord an tausenden Mitgliedern der Unión Patriótica, einer linken Sammlungspartei.

Simón Trinidad wird in Einzelhaft im Hochsicherheitsgefängnis ADX Florence, Colorado, gefangen gehalten. Seine Inhaftierung grenzt dabei an Folter. Obwohl er die US-Regierung bereits in einigen Gerichtsverfahren besiegen konnte und einige Vorwürfe gegen ihn fallen gelassen werden mussten, und obwohl Kolumbien durch den Friedensvertrag eine Amnestie für politische Delikte garantiert, befindet er sich weiterhin in Einzelhaft und werden seine Menschenrechte schwer verletzt. Durch sogenannte Special Administrative Measures (SAMS), also durch besondere administrative Maßnahmen, sind seine Rechte als politischer Gefangener eingeschränkter, als die von anderen Gefangenen.

Kampagne „Viele Briefe schreiben“

Schreiben wir viele Briefe an Simón Trinidad. Auch wenn er die Briefe aufgrund der besonderen administrativen Maßnahmen eventuell nicht erhalten wird, so hoffen wir, dass durch die Fülle der Briefe die Möglichkeit besteht, den Druck auf die US-Justizbehörden zu erhöhen. Und vielleicht dringt ja auch an Simón Trinidad durch, dass er viele Briefe bekommt. Dies würde seine Moral enorm stärken und wäre ein großes Zeichen der Solidarität. Je mehr Briefe wir schreiben, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass er Kenntnis davon bekommt. Bitte schreibt die Briefe geeigneter Sprache (Englisch oder Spanisch).

Einen Brief an einen politischen Gefangenen zu schreiben, ist ein konkreter Weg, um diejenigen zu unterstützen, die für ihre politischen Kämpfe inhaftiert sind. Ein Brief ist eine einfache Möglichkeit, den Tag eines Menschen im Gefängnis aufzuhellen, indem menschliche Interaktion und Kommunikation geschaffen wird – etwas, das Gefängnisse zu zerstören versuchen. Darüber hinaus hält das Schreiben die Gefangenen mit der Außenwelt und der Gemeinschaft verbunden, zu denen sie gehören. Gefängnisse sind sehr einsam, isolierend und abgekoppelte Orte. Jede Art von Brücke von der Außenwelt wird sehr geschätzt. Auch, wenn wie im fall von Simón Trinidad die ersten Briefe vielleicht nicht ankommen werden. Die Menge ist das, was zählt!

Regeln zum Briefe schreiben

Wichtig ist: es gelten Richtlinien in den Gefängnissen. Tabu sind Filzstifte, Glitzerstifte oder sonstige Farb- oder Gelstifte. Auch sogenannte „permant marker“ oder Buntstifte sind oftmals in den Gefängnissen nicht erlaubt. In der Regel ist am besten, in Standard-Stiften mit blauer oder schwarzer Tinte zu schreiben, also zum Beispiel Kugelschreiber. Der Umgang mit Artikeln aus Zeitungen (fotokopiert) oder Fotos ist schwierig. Wir würden raten, darauf zu verzichten, denn das beste Prinzip ist die Einfachheit. Werden es mehrere Seiten, dann ist ein Nummerieren wichtig. So geht keine Seite verloren. Eine Rücksendeadresse, zum Beispiel von politischen Organisationen, bitte auch in den Brief schreiben, denn häufig bekommen die Gefangenen die Briefe ohne Umschlag. Bitte natürlich auch alle anderen Regeln einhalten, um sicher Briefe an Gefangene zu schreiben. Und denkt nochmals an die Sprache.

 

Gefängnisadresse von Simón Trinidad:

Mr. Simón Trinidad, 27896-016 a/k/a Juvenal Ovidio Ricardo Palmera Pineda

US Penitentiary Florence ADMAX P.O. Box 8500 Florence, CO 81226-8500